Wo ist Ihr Atelier?
In Breitscheid-Gusternhain, ein kleiner Ort in Hessen. Ich habe bereits in verschiedenen Großstädten gelebt und genieße jetzt den Luxus, den Wald und die Natur direkt vor der Haustür zu haben und dennoch schnell in größeren Städten, wie z.B. Frankfurt am Main, zu sein.
Wie ist Ihr Atelier organisiert und wie würden Sie das Ambiente in Ihren Arbeitsräumen beschreiben?
Lebendig. Da ich drei Kids im Alter von 4-7 Jahren habe und es mir wichtig ist, für sie greifbar zu sein, habe ich mein Reich in unser zu Hause eingebunden. Vieles Organisatorisches läuft „zwischen Tür und Angel“ ab, aber genau das liebe ich. Ich kann so meinen Job in meinen Familienalltag integrieren. Da alles aber immer mehr Platz einnimmt, gibt es bereits Pläne mit dem Studio umzuziehen.
Wie können Ihre Werke dazu beitragen, die Atmosphäre eines Raumes zu definieren oder zu verändern?
Emotionen spielen eine große Rolle in meiner Kunst. Mit entsprechender Sensibilität arbeite ich an meinen Werken. Das nimmt der Betrachter wahr und es löst eine bestimmte Stimmung bei ihm aus. Diese ist im ganzen Raum spürbar und so entsteht eine persönliche Verbindung. Ich finde es eher zweitrangig, dass ein Kunstwerk optisch zu den Gardinen im Raum passt, als das eine persönliche Verbindung zur Kunst besteht.
Welche Materialien und Techniken bevorzugen Sie, und wie könnten diese die Atmosphäre eines Raumes beeinflussen?
Vorzugsweise arbeite ich mit Acrylfarben. Durch das Auftragen mehrerer Farbschichten und das Einarbeiten unterschiedlichster Materialien, wie Holz, Folie oder Sand entstehen die häufig markanten Strukturen, durch die ich immer wieder die Vollkommenheit des Einzigartigen betonen möchte. Diese Materialvielfalt in Kombination mit entsprechenden Farbverläufen ist einzigartig und kann einen kompletten Raum einnehmen und in ein Kunstwerk verwandeln.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag für Sie aus, und haben Sie bestimmte Routinen, die Sie als essentiell für Ihre Produktivität betrachten?
Am produktivsten arbeite ich, wenn ich viel im Kopf habe, dass mich beschäftigt. Dann sprudeln die Ideen und Emotionen nur so aus mir heraus. Es ist, als ob sich beim malen meine Gedanken wieder sortieren. Meine Art von Meditation.
Hören Sie Musik oder andere Klänge während Sie arbeiten? Wie beeinflusst das Ihre kreative Arbeit?
Mal so und mal so. Oft ist mein Alltag so laut, dass ich es genieße, beim Malen einfach mal Ruhe zu haben.
Gibt es ungewöhnliche oder persönlich bedeutsame Gegenstände in Ihrem Atelier, und welche Bedeutung haben sie für Sie?
Nicht wirklich. Da mein Atelier aktuell in unser Zuhause integriert ist, gibt es natürlich auch persönliche Gegenstände, aber diese spielen keine Rolle in Bezug auf meine Kunst. Ich bevorzuge schlichte Klarheit, wenig Schnickschnack.
Vielmehr geht es darum, sich Freiräume zu schaffen und diese zu nutzen. Im Sinne von, sich frei machen von angesammelten Dingen, aber auch besonders von äußerlichen Erwartungen und ausgesprochenen Unwahrheiten. Sich seiner Vollkommenheit und Einzigartigkeit bewusstwerden und sich dadurch frei zu entfalten.
Was inspiriert Sie?
Das alltägliche Leben und zwischenmenschliche Beziehungen. Ich arbeite sehr viel mit Emotionen und habe meine Sensibilität zu meiner Stärke gemacht. Ich nehme vieles zwischen den Zeilen wahr. Das arbeitet dann in mir. Bis es raus muss. Auf die Leinwand.