Wo ist Ihr Atelier?

Mein Atelier ist ruhig gelegen, in einem Vorort meiner Stadt. Es hat große Fenster und gibt den Blick in den Himmel frei. Ungestört vom Lärm der Straße ist es eine Ruheoase, in die ich gerne gehe, in der ich abschalten und kreativ sein kann.

Wie ist Ihr Atelier organisiert und wie würden Sie das Ambiente in Ihren Arbeitsräumen beschreiben?

Beim Betreten meines Ateliers richtet sich mein Blick als erstes zum großen, Licht durchfluteten Fenster, vor dem eine breite, massive Hobelbank aus Holz steht. Sie signalisiert: „Hier wird gearbeitet!“ und vermittelt mir ein Gefühl von Solidität und Bodenständigkeit. Mein Atelier ist praktisch organisiert. Farben und andere Arbeitsmaterialien sind gut sortiert in Regalen und Schränken untergebracht. Ich liebe es, Farbgruppen zu bilden. So habe ich einen guten Überblick, und kann schnell entscheiden, welche Farbtöne mir am meisten zusagen. Das gleiche gilt für Rahmenleisten, Pinsel, Leinwände etc. Ja, ich liebe diese Ordnung. Sie verschafft Klarheit in der Vorbereitung und Raum für Ideen. Wie innen so außen und umgekehrt.

Wie können Ihre Werke dazu beitragen, die Atmosphäre eines Raumes zu definieren oder zu verändern?

Es gibt Untersuchungen, die u.a  belegen, dass Kunst in Arbeitsräumen positive Auswirkungen auf die Leistungen der dort Arbeitenden hat. Um eine positive Wirkung meiner Werke zu erzeugen, arbeite ich nur, wenn ich mich gut fühle. Dies ist wichtig, weil jede Kunst eine energetische Wirkung besitzt. Zur inneren Sammlung, stelle ich mich vor Beginn des kreativen Prozesses auf die innere Quelle meiner Inspiration ein. Somit ist gewährleistet, dass nur positive Energien in meine Werke einfließen und in den zukünftigen Raum ausstrahlen.

Welche Materialien und Techniken bevorzugen Sie, und wie könnten diese die Atmosphäre eines Raumes beeinflussen?

Zur Herstellung meiner Werke arbeite ich hauptsächlich mit Acrylfarben, Pinseln, und Spachteln auf Leinwand oder festen Untergründen wie Holz und Metall. In den letzten Jahren erweitert um Strukturmaterialien und den Einsatz von Kunstharz in Mixed-Media-Techniken. Mein Fokus liegt dabei auf der Gestaltung von Farbräumen mit intensiven Farbaufträgen mittels der energetischen Schichtung. Einer Technik, die ich entwickelt habe, um die energetische Kraft meiner Bilder zu steigern. Dabei wird jede Schicht energetisch ausbalanciert, um eine ausgewogene Atmosphäre des Raumes zu bilden.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag für Sie aus, und haben Sie bestimmte Routinen, die Sie als essentiell für Ihre Produktivität betrachten?

Den Start in den Tag beginne ich mit einer Energieübung sowie dem freien Zeichnen. Beides fokussiert mich auf die jeweilige Tagesenergie. Das stärkt meine Lebenskraft und ästhetische Wahrnehmung. Die wichtigste Routine ist das Anziehen meiner Arbeitskleidung, die mit bunten Farbspritzern und Spuren bedeckt ist. Das Hineinschlüpfen fühlt sich an wie ein magischer Akt und fördert die Vorfreude auf den kreativen Prozess. Dieser dauert in der Regel 2-3 Stunden. Dann ist eine Pause angesagt, um körperlich und geistig zu regenerieren. Bei gutem Flow kann ein weiterer Prozess folgen. An anderen Tagen können andere Aufgaben anstehen, die zu erledigen sind.

Hören Sie Musik oder andere Klänge während Sie arbeiten? Wie beeinflusst das Ihre kreative Arbeit?

Das ist eine sehr gute Frage. Früher habe ich beim kreativen Prozess viel Musik gehört und mich davon inspirieren lassen. Inzwischen bin ich davon unabhängig geworden. Es ist das innere Hören der Farbklänge, mit denen ich arbeite. Mit diesen Farbklängen komponiere ich meine Bilder. Sie bilden die energetische Basis meiner Arbeiten. Es können auch die Klänge und Kräfte der Natur, des Frühlings, des Sommers oder des Winters sein, die mich inspirieren, Naturenergien in meine Werke einfließen zu lassen.


Gibt es ungewöhnliche oder persönlich bedeutsame Gegenstände in Ihrem Atelier, und welche Bedeutung haben sie für Sie? 

Ungewöhnlich ist sicherlich der Kupferhase von Imi Knoebel, den ich an meiner Atelierwand platziert habe. Er erinnert mich stets an die künstlerische Freiheit und das kreative Potenzial, das jeder Mensch besitzt. Zusätzlich gibt es Arbeiten von mir, die für mich einen besonderen Wert haben und eine gute Atmosphäre in meinem Atelier erschaffen.

Was inspiriert Sie?

Meine Inspiration ist das Leben selbst, insbesondere die Verbindung zur Natur. Sie umgibt, sie trägt uns sowie alles Leben auf dem Planeten. Darauf stelle ich mich jeden Morgen durch eine Energieübung ein. Im kreativen Prozess verlasse ich mich ganz auf die Inspirationen meiner kreativen Quelle und das innere Hören der Farbklänge, die ich wie ein Dirigent orchestriere, um auf der Leinwand intensive Farbräume zu gestalten. Alles in allem inspiriert mich die Freude am Erschaffen lebendiger Energiebilder und Objekte.